Borderline-Persönlichkeitstest

Die Borderline Persönlichkeitsstörung ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Als Nicht-Betroffener ist es schwierig die emotionale Achterbahn, die Borderliner erleben, nachzuvollziehen. Entsprechend erleben Betroffene oft, dass ihre Ängste und Gefühle nicht ernst genommen werden. Dabei haben die meisten Betroffenen des Borderliner Syndroms überaus negative Lebenserfahrungen machen müssen.

Mit unserem Borderline-Persönlichkeitstest messen wir, wie stark deine Persönlichkeit der eines durchschnittlichen Borderline-Betroffenen ähnelt.

Wenn du also einen hohen Wert in diesem Test erhälst, solltest du in Erwägung ziehen dir professionelle Hilfe zu suchen. Ein erster Schritt wäre die Telefonseelsorge (Tel:0800-11 10111 oder 0800-1110222) zu kontaktieren.

Der Test

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Borderline – Eine Persönlichkeitsstörung

Respond

Borderline – man hat irgendwo schon einmal davon gehört oder in einem Film gesehen. Man weiß, dass es eine psychische Krankheit ist, jedoch oftmals nicht mehr. Der ein oder andere verbindet sicherlich Selbstverletzung, Hysterie und nicht zuletzt Frauen mit der Krankheit. Einige werden sogar Angst haben vor einem plötzlich ausrastenden Borderliner. Insgesamt allerdings, werden die wenigsten wirklich differenziertes Wissen vorweisen können, das über reines Hörensagen hinausgeht. Dass Borderline-Betroffene ein sehr komplexes und vielschichtiges Symptombild aufweisen, dass sie nicht nur Opfer ihrer Gene, sondern auch ihrer meist schmerzhaften Kindheit sind und dass erschreckender Weise die Wahrscheinlichkeit Suizid zu begehen bei Borderline-Betroffenen um 50 Mal höher liegt als beim durchschnittliche Deutschen, werden die allermeisten nicht wissen. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Persönlichkeitsstörung Borderline und gehen auf dessen Erforschung, Symptomatik, Ursachen und Therabierbarkeit ein.

Wir haben uns auch unterschiedliche Therapieansätze und ihre Wirksamkeit angeschaut. Das Ergebnis kannst du hier nachlesen.

Zusammenfassung

Borderline bezeichnet eine Persönlichkeitsstörung. Es wird angenommen, dass Betroffene eine genetische Disposition (Veranlagung) zu niedriger emotionaler Frusttoleranz besitzen. Sie zeigen insofern eine Hypersensibilität bezüglich Zurückweisung bzw. bei Anzeichen von Zurückweisung und haben oft das Gefühl, unfair behandelt worden zu sein (Gunderson und Links 2008).

Folgende Symptome in unterschiedlicher Kombination und Ausprägungsstärken werden der Borderline Persönlichkeitsstörung zugeordnet: Emotionale Instabilität, mangelnde Impulskontrolle, Aggressivität, intensive sowie instabile zwischenmenschlichen Beziehungen und Partnerschaften, ein unklares Selbstbild und suizidales sowie selbstverletzendes Verhalten (Berking und Rief 2012; Gunderson und Links 2008; Leichsenring et al. 2011; Lieb et al. 2004). So entwickeln Borderline-Betroffene oft erst ungewöhlich schnell, intensive Beziehungen auf und reagieren dann teilweise sehr aggressive, wenn sie Zeichen von Zurückweisung wahrnehmen.

Ihr Anteil an der Bevölkerung wird auf 0,7% bis 1% geschätzt, wobei der Bevölkerungsanteil kulturellen und länderspezifischen Unterschieden unterliegt (Gunderson und Links 2008; Berking und Rief 2012). Darüber hinaus sind 70% der Betroffenen Frauen. Bordeline-Patienten fallen

insbesondere durch ihr wiederholtes suizidales sowie selbstverletzendes Verhalten und Ausraster auf. Die die Suizidrate bei Borderlinepatienten ist um 50 Mal höher als die durchschnittliche Suizidrate (Lieb et al. 2004). Ein Großteil der Arbeit mit Patienten in stationärer Behandlung fällt daher auf Borderline-Betroffene (Gunderson und Links 2008). Allgemein ist ihr Anteil in der stationären Behandlung mit ca. 20% hoch (Gunderson und Links 2008). Zwillingsforschung ergab, dass Borderline zu 35% bis 60% genetisch Verursacht ist (Leichsenring et al. 2001; Lieb et al. 2004). Darüber hinaus weist allerdings der Großteil Betroffener eine Art des Missbrauchs und/oder der Vernachlässigung in der Kindheit auf (Berking und Rief 2012; Gunderson und Links 2008). Unterschiedliche Behandlungsmethoden verbessern die Situation von Borderlinepatienten bewiesenermaßen. Vor allem die dialektisch-behaviorale Therapie ist hier zu nennen (Berking und Rief 2012).

Geschichte der Boderline-Diagnose

Der Borderline-Begriff wurde in der Geschichte bereits zur Beschreibung von unterschiedlichen Symptomen bzw. Verhaltensweisen genutzt. Freund zum Beispiel bezeichnete Personen, die hin und wieder die Beherrschung verlieren als Borderliner. Diese litten jedoch nicht an einer Neurose, waren also nach Freunds Vorstellung prinzipiell gesunde Menschen. Hier wurde der Begriff also zur Abgrenzung der gesunden von den psychisch kranken Personen eingesetzt (Gunderson und Links 2008). 1939 fiel Adolph Stern Patienten auf, die nicht in das bisherige Klassifikationssystem passten, welches Krankheiten vor allem in Neurosen und Psychosen einteilte. Bis in die 1960er hinein wurde der Begriff Borderline entsprechend für klinische Fälle genutzt, die sich atypisch verhielten und im Klinikalltag zum Teil große Schwierigkeiten machten (Gunderson und Links 2008). In Den 1960er Jahren schließlich begann Roy Grinker mit der systematischen empirischen Erforschung der Persönlichkeitsstörung, die heute als Borderline-Persönlichkeitsstörung bezeichnet wird (Gunderson und Links 2008).

Symptome der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Das Symptombild von Borderline ist komplex und vielseitig. Die „Bibel" der psychischen Störungen, das DSM 5, benennt mehrere Symptome, die für Borderline typisch sind. Allerdings müssen nicht alle auf einen Fall, eine betroffene Person, zutreffen, damit Borderline diagnostiziert werden kann (American Psychiatric Association 2013).

Instabile sowie intensive Beziehungen

Borderline-Betroffene gehen oft intensive Beziehungen mit anderen Personen ein. Die ausgewählte Person wird stark idealisiert und auf ein Podest gehoben. Dann jedoch kommt es oftmals zum sogenannten Splitting. Im Zuge des Splittings wird die zuvor idealisierte Person stark abgewertet. Borderline-Erkrankte entwickeln hierbei eine enorme Wut (American Psychiatric Association 2013; Gunderson und Links 2008). Ihre Gefühle für die entsprechende Person schlagen also von einem Extrem, der Idealisierung, ins nächste Extrem, Hass. Damit es zum Splitting kommt, reicht es bereits, wenn der Freund bzw. die Freundin zu lange nicht auf eine Textnachricht reagiert. Dieses Symptom wird unteranderem auf die meist stark ausgeprägten Verlassensängste von Borderline-Patienten zurückgeführt.

Verlassensängste

Borderline-Patienten haben in ihrer Kindheit oftmals den Verlust einer nahestehenden Person bzw. die sehr unstete Verlässlichkeit einer solchen Person erlebt. Sie empfinden daher große Furcht von gegenwärtigen Freunden bzw. Partnern verlassen zu werden, unabhängig davon, ob idese Furcht begründet ist (Leichsenring et al. 2011; American Psychiatric Association 2013; Berking und Rief 2012; Lieb et al. 2004).

Leere

Viele Betroffene der Borderline-Persönlichkeitsstörung berichten von einer viszerale empfundenen Leere. Ein Gefühl im Bauchraum also, als ob etwas fehle und nicht gefüllt werden könne (American Psychiatric Association 2013; Gunderson und Links 2008; Leichsenring et al. 2011; Lieb et al. 2004).

Emotionale Instabilität

Als Kern der Borderline-Persönlichkeitsstörung wird unteranderem eine affektive Dysregulation angenommen. Betroffene können ihre Gefühle nicht wie gesunde Menschen kontorollieren und regulieren. Dies führt zu besonders intensiven Emotionen und starken Gefühlsschwankungen. Einfache Probleme bzw. Ereignisse können hierbei bereits ausschlaggebend sein (Lieb et al. 2004; Gunderson und Links 2008; American Psychiatric Association 2013).

Impulistivtät

Borderline-Patienten stellen Psychiatrien unteranderem deshalb vor zum Teil großen Problemen, da sie eine hohe Impulsivität und der Hang zu Ausrastern kennzeichnet. Die Ausraster stellen hierbei oft den Versuch dar, bestimmter Konflikte zu vermeiden bzw. aufkommende Gefühle abzuwehren. Insbesondere, wenn das Problemverhalten von Borderline-Betroffenen angesprochen wird, kommt es teilweise zu Ausraster. Der große Unterschied zu anderen Persönlichkeitsstörungen, die ebenfalls Impulsivität auszeichnet, wie die antisoziale Persönlichkeitsstörung, ist, dass sich die aggressive Impulsivität von Borderline-Patienten i.d.R. gegen sich selbst wendet und zu selbstverletzenden Verhalten führt (American Psychiatric Association 2013; Gunderson und Links 2008).

Suizidales und/oder selbstverletzendes Verhalten

Ein weiteres charakteristisches Merkmal von Borderlinern ist suizidales und selbstverletzendes Verhalten, welches wiederholt auftritt. Die Wiederholungshäufigkeit stellt hierbei ein wichtiges Kennzeichen dar, welches die Borderline-Persönlichkeitsstörung von anderen psychischen Erkrankungen abgrenzt, da es ebenfalls zu solchen Verhalten kommen kann, wie zum Beispiel bei Depressionen (American Psychiatric Association 2013; Gunderson und Links 2008; Leichsenring et al. 2011).

Identitätsstörung

Boderliner haben oftmals Probleme eine eigene Identität mit eigenen Vorlieben, Werten und Meinungen zu entwickeln. Insbesondere in Partnerschaften kann dies dazu führen, dass sie ihren Partner kopieren und seine Vorlieben, Werte und Meinungen annehmen. Betroffene einer Borderline-Persönlichkeitsstörung geben als Ergebnis ihrer Identitätsstörung bei Partnerschaften häufig an, dass sie kein eigenes „Ich" besäßen (American Psychiatric Association 2013; Gunderson und Links 2008; Lieb et al. 2004).

Fehler in der Realitätswahrnehmung

Borderliner zeigen unterschiedliche Fehler in der Realitätswahrnehmung. So kann es sein, dass sie nicht beurteilen können, ob ein spezifisches Erlebnis real oder eingebildet ist. Es kommt zu dissoziativen Zuständen, da die Betroffenen nichts mehr wahrnehmen können und oftmals in einer (traumatischen) Erinnerung versunken sind. Auch berichten viele Borderline-Patienten von Halluzinationen. Man geht davon aus, dass die Fehler in der Realitätswahrnehmung unteranderem durch Missbrauchs- und Vernachlässigungserfahrungen bedingt sind (American Psychiatric Association 2013; Gunderson und Links 2008; Lieb et al. 2004).

Ursachen der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Die Ursachen für Borderline sind noch nicht gänzlich erforscht. Man geht allerdings von Interaktionen zwischen einer genetischen Disposition und die Borderline-Störung fördernde Erfahrungen aus. Zwillingsstudien sind hierbei zu unterschiedlichen Ergebnissen zum genetischen Anteil der Krankheit gekommen. So ergab eine Untersuchung mit eineiigen Zwillingen, dass 35% auf den genetischen Faktor zurückgeführt werden kann (Lieb et al. 2004). Andere Untersuchungen, ebenfalls mit eineiigen Zwillingen, kommt auf einen 40% bis 60%igen genetischen Anteil an der Persönlichkeitsstörung (Leichsenring et al. 2011). Wie erwähnt, macht in aller Regel eine genetische Disposition allerdings noch keinen Borderliner. Man geht von einem ebenfalls starken Umweltfaktor aus. So berichten 40-71% der Betroffenen von sexuellen Missbrauch im Kindesalter (Lieb et al. 2004). Aufgrund des großen Anteils an Borderline-Betroffenen, die Missbrauchserfahrungen in ihrer Kindheit erfahren mussten, gehen manche Forscher davon aus, dass die Borderline-Persönlichkeitsstörung eine chronische posttraumatische Belastungsstörung sei (Lieb et al. 2004). Diese Meinung widerspricht jedoch, dass auch Personen ohne sexuellen Missbrauchserfahrungen Borderline entwickeln. Jüngste Untersuchungen weisen darauf hin, dass Schwierigkeiten bei der Errichtung stabiler Beziehungen zu anderen Personen ebenfalls eine entscheidende Ursache sein könnten (Lieb et al. 2004). Wenn einem Kind keinerlei Bezugsperson zur Verfügung steht, zum Beispiel weil es von den Eltern vernachlässigt wird und aufgrund häufigen Umzugs keine Beziehungen zu anderen Personen aufbauen kann, könnten solche Schwierigkeiten entwickelt werden.

Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Insgesamt gilt Borderline als besser therapiebar als andere psychische Störungen, wie zum Beispiel Bipolare Störungen. Betroffene der Persönlichkeitsstörung werden allerdings nicht geheilt, sondern lernen eher mit ihrer Krankheit umzugehen und ein halbwegs normales Leben mit Partnerschaft und Job zu führen. Lieb et al. (2004) berichten von einer Längsschnittstudie, bei der innerhalb eines Zeitraums von 6 Jahren Behandlungsfort- bzw. Behandlungsrückschritte dokumentiert wurden. Alle Teilnehmer waren zu Beginn der Studie stationär in einer Psychiatrie untergebracht. Nach 6 Jahren hatte sich bei 75% die Symptomatik langfristig verbessert. Nur bei 6% hatte sich keine Symptomverbesserung bzw. eine Symptomverschlechterung ergeben. 4% hatten innerhalb des Untersuchungszeitraumes Suizid begangen. Bedenkt man, dass 80% der Probanden bereits vor Studienbeginn von Suizidversuchen berichtet hatten sowie dass bei Borderline-Betroffenen die Suizidrate bei 9-10% liegt (Leichsenring et al. 2011), ist dies mehr als eine Halbierung der Suizidwahrscheinlichkeit.

Therpieformen

Es sind unterschiedliche Therapieformen bekannt, die nachweislich die Symptomatik der Borderline-Persönlichkeitsstörung verbessern.

Kognitive Verhaltenstherapie ist ein weit verbreiteter Theraphieansatz bei dem es besonders um die realen, gegenwartsnahen Probleme der Patienten geht (Berking und Rief 2012). Es geht also um den Abbau von Einschränkung im Alltag erzeugt durch die Symptome der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Hierbei existiert eine klare Behandlungshierarchie, bei der es zuallererst um das Verhindern von selbst- und fremdverletzenden Verhaltens geht. Anschließend werden Faktoren, die die Therapietreue des Patienten gefährden angegangen. Erst danach werden die Störungen im Verhalten sowie im emotionalen Erleben der Borderliner im Mittelpunkt der Therapie gestellt. Bei der kognitiven Verhaltenstherapie geht es zum einen um den Abbau dysfunktionaler Verhaltensweisen, wie zum Beispiel die Verbesserung sozialer Kompetenzen und Problemlösefähigkeiten. Andererseits sollen auch dysfunktionale Kognitionen, also Denkmuster, abgebaut werden (Berking und Rief 2012). Das Handeln von Menschen wird von sogenannten Schemata bzw. Denkmuster stark beeinflusst. Ein Schema beinhaltet die Interpretationsregeln zur Kategorisierung und Bewertung eingehender Informationen, also wie der Mensch Erfahrungen interpretiert. Damit haben Schemata natürlich maßgeblichen Einfluss auf die Reaktion (das Verhalten) eines Menschen auf Erlebnisse. Bei Borderline-Patienten zentral ist die Veränderung von Schemata zur Bewertung von Partnerschaften. Sie haben enorme Angst vor dem Verlust der Partnerschaft, da sie das Alleine sein fürchten. Eine Änderung der Interpretationsregel zu Einsamkeit könnte hier dabei helfen, die Verlassensängste von Borderline-Betroffenen zu reduzieren. Statt, dass Alleine sein als Horrorzustand interpretiert wird, sollte es als annehmbarer Zustand verstanden werden .

Dialektisch-Behaviorale Therpaie nach Linehan Die dialektisch-behaviorale Therapie stellt den am besten untersuchten Therapieansatz im Kontext Borderline dar. Hierbei werden Einzel- und Gruppentherapiesitzungen kombiniert. Auch hier versucht man gegenwärtige Symptome reduzieren, wofür die Fertigkeiten zur Achtsamkeit, Stresstoleranz, Emotionsregulation und zwischenmenschliche Kommunikaiton trainiert werden (Berking und Rief 2012).

Psychoanalytisch orientierte Therapien Die mentalalisierungsbasierte Psychotherapie und die Übertragungsfokussierte Psychotherapie sind zwei Beispiele von psychoanalytischen Therapieansätzen, deren Wirksamkeit im Zusammenhang mit Borderline nachgewiesen worden ist. Jedoch ist die Wirksamkeit psychoanalytischer Ansätze mit einer längeren Behandlungsdauer als bei kognitiven Verhaltenstherapien assoziiert (Berking und Rief 2012).

Literaturverzeichnis

American Psychiatric Association (2013): Diagnostic and statistical manual of mental disorders. DSM-5. 5. ed. Washington, DC: American Psychiatric Publishing.

Berking, Matthias; Rief, Winfried (2012): Klinische Psychologie und Psychotherapie für Bachelor. Band I: Grundlagen und Störungswissen Lesen, Hören, Lernen im Web. Berlin, Heidelberg: Springer (Springer-Lehrbuch). Online verfügbar unter http://dx.doi.org/10.1007/978-3-642-16974-8.

Gunderson, John G.; Links, Paul S. (2008): Borderline personality disorder. A clinical guide. 2. ed. Washington DC u.a.: American Psychiatric Publ.

Leichsenring, Falk; Leibing, Eric; Kruse, Johannes; New, Antonia S.; Leweke, Frank (2011): Borderline personality disorder. In: The Lancet 377 (9759), S. 74–84.

Lieb, Klaus; Zanarini, Mary C.; Schmahl, Christian; Linehan, Marsha M.; Bohus, Martin (2004): Borderline personality disorder. In: The Lancet 364 (9432), S. 453–461.