Gibt es eine junge narzisstische Generation?
Forschung mit unseren eigenen Daten!
Im wieder taucht das Schreckgespenst Narzisst und Psychopath im Kontext Arbeitswelt auf. Es wird von den Gefahren, die von entsprechenden Personen ausgeht, gewarnt. Vermeidliche Experten überschlagen sich mit Behauptungen über die Anzahl von Psychopathen und Narzissten in Chefetagen. Meistens zeigt sich allerdings, dass die als Beweis herangeführten Studien gar nicht geeignet sind, um Aussagen über den Narzissmus- und Psychopathenanteil in der Arbeitswelt zu belegen oder schlicht qualitativ mangelhaft sind. Auch wir haben bereits zum Thema Psychopathie von einer solchen Studie berichtet.

Zusammenfassung
Immer wieder wird vor der Gefahr von Narzissten im Job gewarnt. Woher die Daten und Belege für solche Aussagen kommen, ist meist schwer nachzuvollziehen bzw. herangezogene Studien sind nicht als Beleg geeignet. So auch ein im „manager magazin“ erschienener Artikel, der basierend auf einer großen Umfrage behauptet, die jüngeren Generationen seien narzisstischer als die alten Generationen. Allerdings kann alleine aufgrund des Studiendesigns ein solcher Generationeneffekt gar nicht nachgewiesen werden. Zudem können wir in unseren Daten nur einen sehr, sehr kleinen Alterseffekt finden. Ein Alterseffekt sagt hier allerdings nur aus, dass sich die individuelle Narzissmustendenz mit dem Alter reduziert – aber eben sehr schwach. Von einer narzisstischen jungen Generation hingegen, kann nicht die Rede sein! Wir können also beruhigen, es kommt keine Narzisstenwelle auf uns zu.
Persönlichkeitsstörung vs. Persönlichkeitstendenz
Hinzu kommt, dass meistens die Persönlichkeitsstörung Narzissmus bzw. Psychopathie mit einer Narzissmus-Tendenz bzw. Psychopathie-Tendenz in einen Topf geworfen werden. Allerdings muss beides klar unterschieden werden. Es ist ganz normal, narzisstische oder psychopathische Tendenzen zu besitzen. Manche weisen diese mal mehr, mal weniger auf. Die Tendenzen sind nicht per se negativ. Ganz im Gegenteil, eine gewisse Empathielosigkeit (Psychopathie) oder Selbstüberschätzung (Narzissmus) sind psychisch gesund. In einer Führungsposition, in der auch harte personale Entscheidungen gefällt werden müssen, ist zu viel Empathie vollkommen fehl am Platz. Es hilft schließlich niemandem, wenn der Chef nicht entlassen kann und dafür das gesamte Unternehmen pleitegeht. Wer sein Können leicht überschätzt, der erhält eher Aufgaben, die Herausfordern und an denen man wachsen kann. Folglich klettert man schneller die Karriereleiter hoch.
Man sieht, dass das Führungspersonal zumindest theoretisch stärker ausgeprägte Psychopathie- und Narzissmustendenzen aufweisen könnte, ergibt sich bereits durch die Anforderungen ihrer Position. Allerdings sind entsprechenden Personen in aller Regel weit entfernt von jeglicher Persönlichkeitsstörung und sind weder ethisch noch moralisch abnormal – geschweige denn eine Gefahr!
Die jungen narzisstischen Generationen
Kürzlich ist uns ein Artikel auf „manager-magazin.de“ aufgefallen, der wieder vor Narzissten im Beruf warnt und behauptet, dass „jüngere Menschen heute narzisstischer sind als frühere Generationen“ und dass der Narzissmus mit dem Alter abnehme. Das „manager magazin“ gehört zum Spiegel Verlag. Bereits im ersten Absatz wird von Ergebnissen der größten Studie zum Thema Narzissmus gesprochen. Studien mit großen Stichproben sind immer interessant, weil sich dadurch zumindest die statistische Fehlerwahrscheinlichkeit reduziert.
Leider konnten wir das Forschungspaper zu dieser Studie weder im Artikel noch ansonsten finden. Nicht einmal das Abstract (die Kurzzusammenfassung), welche eigentlich bei jeder Studie einsehbar ist, findet man. Nun könnte es sein, dass das Forschungspaper schlicht noch nicht veröffentlicht wurde.
Die Autoren betonen die Größe ihrer „Studie“ mit fast 10.000 Teilnehmern. Wir können über 6.000 Teilnehmer zum Thema Narzissmus aufweisen, würden allerdings trotzdem nicht davon reden, eine Studie vorlegen zu können. Schließlich haben wir nichts wissenschaftlich publiziert.
Dies sind allerdings rein formale Kritikpunkte, die zwar vielfach als gute Indikatoren für die Studienqualität aufgefallen sind, allerdings bestätigt die Ausnahme bekannter Maßen die Regel.
Die junge, doch nicht narzisstische Generation
Daher nun zur inhaltlichen Kritik. Die Haupterkenntnis der Studie ist, dass jüngere Generationen narzisstischer als ältere Generationen sind und dass in 34 Tiefeninterviews mit Führungskräften herauskam, dass die entsprechenden Führungskräfte davon überzeugt sind, bereits Narzissten begegnet zu sein und dass Narzissten schädlich für ein Unternehmen seien. Beide „Erkenntnisse“ in Kombination weisen laut Autoren darauf hin, dass Unternehmen bei der neuen Generation besonders darauf achten müssen, keine Narzissten einzustellen. Praktischerweise sind zwei Autoren der Studie auch Geschäftsführer von einem Dienstleister, der Unternehmen bei der Einstellung von neuem (nicht narzisstischen) Personal hilft.
Wir können mit sehr großer Sicherheit behaupten, dass die Studie nicht geeignet ist, um zu beurteilen, ob die jüngeren Generationen narzisstischer sind als die älteren, weisen basierend auf unseren eigenen Daten die Behauptung zurück, dass sich jüngere Menschen in ihrer Narzissmustendenz von älteren Menschen bedeutsam unterscheiden und weisen darauf hin, dass 34 Tiefeninterviews mit Führungskräften kein statistischer Beleg dafür sind, dass Narzissten in Unternehmen häufig anzutreffen sind oder schädlich für ein Unternehmen sind. Wobei auch wir davon ausgehen, dass starke narzisstische Tendenzen von Führungspersonal nicht vorteilhaft für ein Unternehmen ist.
Eine neue Gefahr für Unternehmen ausgehend von narzisstischen Trainees sehen wir auf jeden Fall nicht!
Das falsche Studiendesign, um einen Generationeneffekt messen zu können
Wie kommen wir darauf, dass die Studie gar nicht geeignet ist, um einen Generationenvergleich anzustellen? Dies liegt am Studiendesign. Um Generationen miteinander vergleichen zu können, muss man beide Generationen im gleichen Lebensabschnitt befragen. Ansonsten misst man aller Wahrscheinlichkeit einen Alterseffekt allerdings keinen Generationeneffekt. Die Erhebungsphase der besagten Studie begann allerdings im Mai 2020 und endete im November 2020. Die Studie könnte also maximal Generationen vergleichen, die ein knappes halbes Jahr unterschiedlich alt sind. Generationen werden allerdings eher in Jahrzehnten und weniger in halben Jahren differenziert.
Die Autoren haben gegebenenfalls einen Alterseffekt gemessen, der besagt, dass ältere Menschen weniger narzisstisch sind als junge Menschen.
Da sich die Persönlichkeit über das Leben hinweg leicht ändert, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Narzissmusänderung auf das Alter und nicht auf die Generation zurückzuführen ist.
Natürlich könnte es trotzdem einen Generationeneffekt geben, die besagte Studie kann dies jedoch nicht beurteilen! Wir haben allerdings allen Grund zur Annahme, dass kein Generationeneffekt existiert, denn unsere Daten weisen darauf hin, dass noch nicht einmal ein Alterseffekt existiert!
Was sagen unsere Daten?
Uns liegen über 6.000 Persönlichkeitsprofile vor, anhand derer wir die Narzissmustendenz berechnet haben (Lyman & Widiger, 2001). Im Diagramm weiter unten ist der Einfluss des Alters auf die Narzissmustendenz abgebildet. Eingezeichnet ist zudem eine Regressionsgerade. Diese zeigt den Effekt des Alters auf den Narzissmuswert. Fällt die Linie, dann bedeutet dies, dass mit dem Alter die Narzissmustendenz sinkt. Steigt sie, heißt dies, dass die Narzissmustendenz mit dem Alter steigt. Das Regressionsmodel berücksichtigt außerdem das Geschlecht. Wie in der Abbildung zu sehen, ist die Linie nur leicht geneigt.
Unsere Narzissmustendenz auf der y-Achse beschreibt, wie ähnlich eine Person einem Narzissten ist. Ein negativer Wert zeigt, dass man eine zum Narzissten gegensätzliche Persönlichkeit hat. Ab einer Narzissmustendenz von 0,25 kann man von einer gewissen Ähnlichkeit mit einem waschechten Narzissten ausgehen. Ab 0,4 von einer recht hohen Ähnlichkeit. Auf der x-Achse ist das Alter der Probanden aufgeführt und die vielen blauen Punkte stellen jeweils eine Person dar.
Zur Linie im Diagramm existiert auch ein Steigungs- bzw. Gefällekoeffizient. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 89% liegt laut unserem Modell dieser zwischen -0,0006 und -0.0017, im Mittel bei -0,0011 (wir haben unsere Daten bayes-statistisch ausgewertet). Diese Zahlen erscheinen nicht nur sehr klein, sie sind auch sehr klein! Über einen Lebenszeitraum von 80 Jahren ändert sich also laut unseren Daten die Narzissmustendenz um nur 0,08. Den Unterschied im Lebensverlauf kann man sehr gut sehen, wenn man der Regressionsgerade im Diagramm von links nach rechts folgt. Die linke und rechte vertikale Achse sind identisch und dienen nur der Übersichtlichkeit.
Darüber hinaus sind im Diagramm zwei Schattenbereiche. Der dunkle Schattenbereich zeigt an wo unser Modell mit einer 89% Wahrscheinlichkeit den Mittelwert der Narzissmustendenz erwartet. Der dunkle Bereich wird mit steigendem Alter größer. Das Modell ist sich also weniger sicher, wo der Mittelwert liegen wird. Dies ist auf die geringere Stichprobengröße bei älteren Personen zurückzuführen.
Der helle Schattenbereich zeigt an, wo unser Modell 89% der aller Datenpunkte erwartet.
Wir können also nur einen minimalen Alterseffekt auf die Narzissmustendenz finden. Alles andere wäre auch recht verwunderlich, da sich die Persönlichkeit im Lebensverlauf nur leicht verändert.
Wir können also alle Unternehmer beruhigen, es kommt keine Narzissten-Welle auf sie zu!
Literaturverzeichnis
Lyman, Donald R.; Widiger, Thomas A. (2001): Technical Report: How to Calculate the Intraclass Q-Correlation to Assess Similarity to the Lynam and Widiger (2001) Personality Disorder Prototypes. Online verfügbar unter https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=2ahUKEwiU3ZDe1fDgAhUS0qYKHV2_BLwQFjAAegQIBBAC&url=http%3A%2F%2Fwww1.psych.purdue.edu%2F~dlynam%2Finstructionsforric_1.doc&usg=AOvVaw0kVxZJ3jNgAwH6vUALApDX, zuletzt geprüft am 07.03.2019
Persönlichkeitsstörung vs. Persönlichkeitstendenz
Hinzu kommt, dass meistens die Persönlichkeitsstörung Narzissmus bzw. Psychopathie mit einer Narzissmus-Tendenz bzw. Psychopathie-Tendenz in einen Topf geworfen werden. Allerdings muss beides klar unterschieden werden. Es ist ganz normal, narzisstische oder psychopathische Tendenzen zu besitzen. Manche weisen diese mal mehr, mal weniger auf. Die Tendenzen sind nicht per se negativ. Ganz im Gegenteil, eine gewisse Empathielosigkeit (Psychopathie) oder Selbstüberschätzung (Narzissmus) sind psychisch gesund. In einer Führungsposition, in der auch harte personale Entscheidungen gefällt werden müssen, ist zu viel Empathie vollkommen fehl am Platz. Es hilft schließlich niemandem, wenn der Chef nicht entlassen kann und dafür das gesamte Unternehmen pleitegeht. Wer sein Können leicht überschätzt, der erhält eher Aufgaben, die Herausfordern und an denen man wachsen kann. Folglich klettert man schneller die Karriereleiter hoch.
Man sieht, dass das Führungspersonal zumindest theoretisch stärker ausgeprägte Psychopathie- und Narzissmustendenzen aufweisen könnte, ergibt sich bereits durch die Anforderungen ihrer Position. Allerdings sind entsprechenden Personen in aller Regel weit entfernt von jeglicher Persönlichkeitsstörung und sind weder ethisch noch moralisch abnormal – geschweige denn eine Gefahr!
Die jungen narzisstischen Generationen
Kürzlich ist uns ein Artikel auf „manager-magazin.de“ aufgefallen, der wieder vor Narzissten im Beruf warnt und behauptet, dass „jüngere Menschen heute narzisstischer sind als frühere Generationen“ und dass der Narzissmus mit dem Alter abnehme. Das „manager magazin“ gehört zum Spiegel Verlag. Bereits im ersten Absatz wird von Ergebnissen der größten Studie zum Thema Narzissmus gesprochen. Studien mit großen Stichproben sind immer interessant, weil sich dadurch zumindest die statistische Fehlerwahrscheinlichkeit reduziert.
Leider konnten wir das Forschungspaper zu dieser Studie weder im Artikel noch ansonsten finden. Nicht einmal das Abstract (die Kurzzusammenfassung), welche eigentlich bei jeder Studie einsehbar ist, findet man. Nun könnte es sein, dass das Forschungspaper schlicht noch nicht veröffentlicht wurde.
Die Autoren betonen die Größe ihrer „Studie“ mit fast 10.000 Teilnehmern. Wir können über 6.000 Teilnehmer zum Thema Narzissmus aufweisen, würden allerdings trotzdem nicht davon reden, eine Studie vorlegen zu können. Schließlich haben wir nichts wissenschaftlich publiziert.
Dies sind allerdings rein formale Kritikpunkte, die zwar vielfach als gute Indikatoren für die Studienqualität aufgefallen sind, allerdings bestätigt die Ausnahme bekannter Maßen die Regel.
Die junge, doch nicht narzisstische Generation
Daher nun zur inhaltlichen Kritik. Die Haupterkenntnis der Studie ist, dass jüngere Generationen narzisstischer als ältere Generationen sind und dass in 34 Tiefeninterviews mit Führungskräften herauskam, dass die entsprechenden Führungskräfte davon überzeugt sind, bereits Narzissten begegnet zu sein und dass Narzissten schädlich für ein Unternehmen seien. Beide „Erkenntnisse“ in Kombination weisen laut Autoren darauf hin, dass Unternehmen bei der neuen Generation besonders darauf achten müssen, keine Narzissten einzustellen. Praktischerweise sind zwei Autoren der Studie auch Geschäftsführer von einem Dienstleister, der Unternehmen bei der Einstellung von neuem (nicht narzisstischen) Personal hilft.
Wir können mit sehr großer Sicherheit behaupten, dass die Studie nicht geeignet ist, um zu beurteilen, ob die jüngeren Generationen narzisstischer sind als die älteren, weisen basierend auf unseren eigenen Daten die Behauptung zurück, dass sich jüngere Menschen in ihrer Narzissmustendenz von älteren Menschen bedeutsam unterscheiden und weisen darauf hin, dass 34 Tiefeninterviews mit Führungskräften kein statistischer Beleg dafür sind, dass Narzissten in Unternehmen häufig anzutreffen sind oder schädlich für ein Unternehmen sind. Wobei auch wir davon ausgehen, dass starke narzisstische Tendenzen von Führungspersonal nicht vorteilhaft für ein Unternehmen ist.
Eine neue Gefahr für Unternehmen ausgehend von narzisstischen Trainees sehen wir auf jeden Fall nicht!
Das falsche Studiendesign, um einen Generationeneffekt messen zu können
Wie kommen wir darauf, dass die Studie gar nicht geeignet ist, um einen Generationenvergleich anzustellen? Dies liegt am Studiendesign. Um Generationen miteinander vergleichen zu können, muss man beide Generationen im gleichen Lebensabschnitt befragen. Ansonsten misst man aller Wahrscheinlichkeit einen Alterseffekt allerdings keinen Generationeneffekt. Die Erhebungsphase der besagten Studie begann allerdings im Mai 2020 und endete im November 2020. Die Studie könnte also maximal Generationen vergleichen, die ein knappes halbes Jahr unterschiedlich alt sind. Generationen werden allerdings eher in Jahrzehnten und weniger in halben Jahren differenziert.
Die Autoren haben gegebenenfalls einen Alterseffekt gemessen, der besagt, dass ältere Menschen weniger narzisstisch sind als junge Menschen.
Da sich die Persönlichkeit über das Leben hinweg leicht ändert, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Narzissmusänderung auf das Alter und nicht auf die Generation zurückzuführen ist.
Natürlich könnte es trotzdem einen Generationeneffekt geben, die besagte Studie kann dies jedoch nicht beurteilen! Wir haben allerdings allen Grund zur Annahme, dass kein Generationeneffekt existiert, denn unsere Daten weisen darauf hin, dass noch nicht einmal ein Alterseffekt existiert!
Was sagen unsere Daten?
Uns liegen über 6.000 Persönlichkeitsprofile vor, anhand derer wir die Narzissmustendenz berechnet haben (Lyman & Widiger, 2001). Im Diagramm weiter unten ist der Einfluss des Alters auf die Narzissmustendenz abgebildet. Eingezeichnet ist zudem eine Regressionsgerade. Diese zeigt den Effekt des Alters auf den Narzissmuswert. Fällt die Linie, dann bedeutet dies, dass mit dem Alter die Narzissmustendenz sinkt. Steigt sie, heißt dies, dass die Narzissmustendenz mit dem Alter steigt. Das Regressionsmodel berücksichtigt außerdem das Geschlecht. Wie in der Abbildung zu sehen, ist die Linie nur leicht geneigt.
Unsere Narzissmustendenz auf der y-Achse beschreibt, wie ähnlich eine Person einem Narzissten ist. Ein negativer Wert zeigt, dass man eine zum Narzissten gegensätzliche Persönlichkeit hat. Ab einer Narzissmustendenz von 0,25 kann man von einer gewissen Ähnlichkeit mit einem waschechten Narzissten ausgehen. Ab 0,4 von einer recht hohen Ähnlichkeit. Auf der x-Achse ist das Alter der Probanden aufgeführt und die vielen blauen Punkte stellen jeweils eine Person dar.
Zur Linie im Diagramm existiert auch ein Steigungs- bzw. Gefällekoeffizient. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 89% liegt laut unserem Modell dieser zwischen -0,0006 und -0.0017, im Mittel bei -0,0011 (wir haben unsere Daten bayes-statistisch ausgewertet). Diese Zahlen erscheinen nicht nur sehr klein, sie sind auch sehr klein! Über einen Lebenszeitraum von 80 Jahren ändert sich also laut unseren Daten die Narzissmustendenz um nur 0,08. Den Unterschied im Lebensverlauf kann man sehr gut sehen, wenn man der Regressionsgerade im Diagramm von links nach rechts folgt. Die linke und rechte vertikale Achse sind identisch und dienen nur der Übersichtlichkeit.
Darüber hinaus sind im Diagramm zwei Schattenbereiche. Der dunkle Schattenbereich zeigt an wo unser Modell mit einer 89% Wahrscheinlichkeit den Mittelwert der Narzissmustendenz erwartet. Der dunkle Bereich wird mit steigendem Alter größer. Das Modell ist sich also weniger sicher, wo der Mittelwert liegen wird. Dies ist auf die geringere Stichprobengröße bei älteren Personen zurückzuführen.
Der helle Schattenbereich zeigt an, wo unser Modell 89% der aller Datenpunkte erwartet.
Wir können also nur einen minimalen Alterseffekt auf die Narzissmustendenz finden. Alles andere wäre auch recht verwunderlich, da sich die Persönlichkeit im Lebensverlauf nur leicht verändert.
Wir können also alle Unternehmer beruhigen, es kommt keine Narzissten-Welle auf sie zu!
Literaturverzeichnis
Lyman, Donald R.; Widiger, Thomas A. (2001): Technical Report: How to Calculate the Intraclass Q-Correlation to Assess Similarity to the Lynam and Widiger (2001) Personality Disorder Prototypes. Online verfügbar unter https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=2ahUKEwiU3ZDe1fDgAhUS0qYKHV2_BLwQFjAAegQIBBAC&url=http%3A%2F%2Fwww1.psych.purdue.edu%2F~dlynam%2Finstructionsforric_1.doc&usg=AOvVaw0kVxZJ3jNgAwH6vUALApDX, zuletzt geprüft am 07.03.2019
Die jungen narzisstischen Generationen
Kürzlich ist uns ein Artikel auf „manager-magazin.de“ aufgefallen, der wieder vor Narzissten im Beruf warnt und behauptet, dass „jüngere Menschen heute narzisstischer sind als frühere Generationen“ und dass der Narzissmus mit dem Alter abnehme. Das „manager magazin“ gehört zum Spiegel Verlag. Bereits im ersten Absatz wird von Ergebnissen der größten Studie zum Thema Narzissmus gesprochen. Studien mit großen Stichproben sind immer interessant, weil sich dadurch zumindest die statistische Fehlerwahrscheinlichkeit reduziert.
Leider konnten wir das Forschungspaper zu dieser Studie weder im Artikel noch ansonsten finden. Nicht einmal das Abstract (die Kurzzusammenfassung), welche eigentlich bei jeder Studie einsehbar ist, findet man. Nun könnte es sein, dass das Forschungspaper schlicht noch nicht veröffentlicht wurde.
Die Autoren betonen die Größe ihrer „Studie“ mit fast 10.000 Teilnehmern. Wir können über 6.000 Teilnehmer zum Thema Narzissmus aufweisen, würden allerdings trotzdem nicht davon reden, eine Studie vorlegen zu können. Schließlich haben wir nichts wissenschaftlich publiziert.
Dies sind allerdings rein formale Kritikpunkte, die zwar vielfach als gute Indikatoren für die Studienqualität aufgefallen sind, allerdings bestätigt die Ausnahme bekannter Maßen die Regel.
Die junge, doch nicht narzisstische Generation
Daher nun zur inhaltlichen Kritik. Die Haupterkenntnis der Studie ist, dass jüngere Generationen narzisstischer als ältere Generationen sind und dass in 34 Tiefeninterviews mit Führungskräften herauskam, dass die entsprechenden Führungskräfte davon überzeugt sind, bereits Narzissten begegnet zu sein und dass Narzissten schädlich für ein Unternehmen seien. Beide „Erkenntnisse“ in Kombination weisen laut Autoren darauf hin, dass Unternehmen bei der neuen Generation besonders darauf achten müssen, keine Narzissten einzustellen. Praktischerweise sind zwei Autoren der Studie auch Geschäftsführer von einem Dienstleister, der Unternehmen bei der Einstellung von neuem (nicht narzisstischen) Personal hilft.
Wir können mit sehr großer Sicherheit behaupten, dass die Studie nicht geeignet ist, um zu beurteilen, ob die jüngeren Generationen narzisstischer sind als die älteren, weisen basierend auf unseren eigenen Daten die Behauptung zurück, dass sich jüngere Menschen in ihrer Narzissmustendenz von älteren Menschen bedeutsam unterscheiden und weisen darauf hin, dass 34 Tiefeninterviews mit Führungskräften kein statistischer Beleg dafür sind, dass Narzissten in Unternehmen häufig anzutreffen sind oder schädlich für ein Unternehmen sind. Wobei auch wir davon ausgehen, dass starke narzisstische Tendenzen von Führungspersonal nicht vorteilhaft für ein Unternehmen ist.
Eine neue Gefahr für Unternehmen ausgehend von narzisstischen Trainees sehen wir auf jeden Fall nicht!
Das falsche Studiendesign, um einen Generationeneffekt messen zu können
Wie kommen wir darauf, dass die Studie gar nicht geeignet ist, um einen Generationenvergleich anzustellen? Dies liegt am Studiendesign. Um Generationen miteinander vergleichen zu können, muss man beide Generationen im gleichen Lebensabschnitt befragen. Ansonsten misst man aller Wahrscheinlichkeit einen Alterseffekt allerdings keinen Generationeneffekt. Die Erhebungsphase der besagten Studie begann allerdings im Mai 2020 und endete im November 2020. Die Studie könnte also maximal Generationen vergleichen, die ein knappes halbes Jahr unterschiedlich alt sind. Generationen werden allerdings eher in Jahrzehnten und weniger in halben Jahren differenziert.
Die Autoren haben gegebenenfalls einen Alterseffekt gemessen, der besagt, dass ältere Menschen weniger narzisstisch sind als junge Menschen.
Da sich die Persönlichkeit über das Leben hinweg leicht ändert, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Narzissmusänderung auf das Alter und nicht auf die Generation zurückzuführen ist.
Natürlich könnte es trotzdem einen Generationeneffekt geben, die besagte Studie kann dies jedoch nicht beurteilen! Wir haben allerdings allen Grund zur Annahme, dass kein Generationeneffekt existiert, denn unsere Daten weisen darauf hin, dass noch nicht einmal ein Alterseffekt existiert!
Was sagen unsere Daten?
Uns liegen über 6.000 Persönlichkeitsprofile vor, anhand derer wir die Narzissmustendenz berechnet haben (Lyman & Widiger, 2001). Im Diagramm weiter unten ist der Einfluss des Alters auf die Narzissmustendenz abgebildet. Eingezeichnet ist zudem eine Regressionsgerade. Diese zeigt den Effekt des Alters auf den Narzissmuswert. Fällt die Linie, dann bedeutet dies, dass mit dem Alter die Narzissmustendenz sinkt. Steigt sie, heißt dies, dass die Narzissmustendenz mit dem Alter steigt. Das Regressionsmodel berücksichtigt außerdem das Geschlecht. Wie in der Abbildung zu sehen, ist die Linie nur leicht geneigt.
Unsere Narzissmustendenz auf der y-Achse beschreibt, wie ähnlich eine Person einem Narzissten ist. Ein negativer Wert zeigt, dass man eine zum Narzissten gegensätzliche Persönlichkeit hat. Ab einer Narzissmustendenz von 0,25 kann man von einer gewissen Ähnlichkeit mit einem waschechten Narzissten ausgehen. Ab 0,4 von einer recht hohen Ähnlichkeit. Auf der x-Achse ist das Alter der Probanden aufgeführt und die vielen blauen Punkte stellen jeweils eine Person dar.
Zur Linie im Diagramm existiert auch ein Steigungs- bzw. Gefällekoeffizient. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 89% liegt laut unserem Modell dieser zwischen -0,0006 und -0.0017, im Mittel bei -0,0011 (wir haben unsere Daten bayes-statistisch ausgewertet). Diese Zahlen erscheinen nicht nur sehr klein, sie sind auch sehr klein! Über einen Lebenszeitraum von 80 Jahren ändert sich also laut unseren Daten die Narzissmustendenz um nur 0,08. Den Unterschied im Lebensverlauf kann man sehr gut sehen, wenn man der Regressionsgerade im Diagramm von links nach rechts folgt. Die linke und rechte vertikale Achse sind identisch und dienen nur der Übersichtlichkeit.
Darüber hinaus sind im Diagramm zwei Schattenbereiche. Der dunkle Schattenbereich zeigt an wo unser Modell mit einer 89% Wahrscheinlichkeit den Mittelwert der Narzissmustendenz erwartet. Der dunkle Bereich wird mit steigendem Alter größer. Das Modell ist sich also weniger sicher, wo der Mittelwert liegen wird. Dies ist auf die geringere Stichprobengröße bei älteren Personen zurückzuführen.
Der helle Schattenbereich zeigt an, wo unser Modell 89% der aller Datenpunkte erwartet.
Wir können also nur einen minimalen Alterseffekt auf die Narzissmustendenz finden. Alles andere wäre auch recht verwunderlich, da sich die Persönlichkeit im Lebensverlauf nur leicht verändert.
Wir können also alle Unternehmer beruhigen, es kommt keine Narzissten-Welle auf sie zu!
Literaturverzeichnis
Lyman, Donald R.; Widiger, Thomas A. (2001): Technical Report: How to Calculate the Intraclass Q-Correlation to Assess Similarity to the Lynam and Widiger (2001) Personality Disorder Prototypes. Online verfügbar unter https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=2ahUKEwiU3ZDe1fDgAhUS0qYKHV2_BLwQFjAAegQIBBAC&url=http%3A%2F%2Fwww1.psych.purdue.edu%2F~dlynam%2Finstructionsforric_1.doc&usg=AOvVaw0kVxZJ3jNgAwH6vUALApDX, zuletzt geprüft am 07.03.2019
Die junge, doch nicht narzisstische Generation
Daher nun zur inhaltlichen Kritik. Die Haupterkenntnis der Studie ist, dass jüngere Generationen narzisstischer als ältere Generationen sind und dass in 34 Tiefeninterviews mit Führungskräften herauskam, dass die entsprechenden Führungskräfte davon überzeugt sind, bereits Narzissten begegnet zu sein und dass Narzissten schädlich für ein Unternehmen seien. Beide „Erkenntnisse“ in Kombination weisen laut Autoren darauf hin, dass Unternehmen bei der neuen Generation besonders darauf achten müssen, keine Narzissten einzustellen. Praktischerweise sind zwei Autoren der Studie auch Geschäftsführer von einem Dienstleister, der Unternehmen bei der Einstellung von neuem (nicht narzisstischen) Personal hilft.
Wir können mit sehr großer Sicherheit behaupten, dass die Studie nicht geeignet ist, um zu beurteilen, ob die jüngeren Generationen narzisstischer sind als die älteren, weisen basierend auf unseren eigenen Daten die Behauptung zurück, dass sich jüngere Menschen in ihrer Narzissmustendenz von älteren Menschen bedeutsam unterscheiden und weisen darauf hin, dass 34 Tiefeninterviews mit Führungskräften kein statistischer Beleg dafür sind, dass Narzissten in Unternehmen häufig anzutreffen sind oder schädlich für ein Unternehmen sind. Wobei auch wir davon ausgehen, dass starke narzisstische Tendenzen von Führungspersonal nicht vorteilhaft für ein Unternehmen ist.
Eine neue Gefahr für Unternehmen ausgehend von narzisstischen Trainees sehen wir auf jeden Fall nicht!
Das falsche Studiendesign, um einen Generationeneffekt messen zu können
Wie kommen wir darauf, dass die Studie gar nicht geeignet ist, um einen Generationenvergleich anzustellen? Dies liegt am Studiendesign. Um Generationen miteinander vergleichen zu können, muss man beide Generationen im gleichen Lebensabschnitt befragen. Ansonsten misst man aller Wahrscheinlichkeit einen Alterseffekt allerdings keinen Generationeneffekt. Die Erhebungsphase der besagten Studie begann allerdings im Mai 2020 und endete im November 2020. Die Studie könnte also maximal Generationen vergleichen, die ein knappes halbes Jahr unterschiedlich alt sind. Generationen werden allerdings eher in Jahrzehnten und weniger in halben Jahren differenziert.
Die Autoren haben gegebenenfalls einen Alterseffekt gemessen, der besagt, dass ältere Menschen weniger narzisstisch sind als junge Menschen. Da sich die Persönlichkeit über das Leben hinweg leicht ändert, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Narzissmusänderung auf das Alter und nicht auf die Generation zurückzuführen ist.
Natürlich könnte es trotzdem einen Generationeneffekt geben, die besagte Studie kann dies jedoch nicht beurteilen! Wir haben allerdings allen Grund zur Annahme, dass kein Generationeneffekt existiert, denn unsere Daten weisen darauf hin, dass noch nicht einmal ein Alterseffekt existiert!
Was sagen unsere Daten?
Uns liegen über 6.000 Persönlichkeitsprofile vor, anhand derer wir die Narzissmustendenz berechnet haben (Lyman & Widiger, 2001). Im Diagramm weiter unten ist der Einfluss des Alters auf die Narzissmustendenz abgebildet. Eingezeichnet ist zudem eine Regressionsgerade. Diese zeigt den Effekt des Alters auf den Narzissmuswert. Fällt die Linie, dann bedeutet dies, dass mit dem Alter die Narzissmustendenz sinkt. Steigt sie, heißt dies, dass die Narzissmustendenz mit dem Alter steigt. Das Regressionsmodel berücksichtigt außerdem das Geschlecht. Wie in der Abbildung zu sehen, ist die Linie nur leicht geneigt.
Unsere Narzissmustendenz auf der y-Achse beschreibt, wie ähnlich eine Person einem Narzissten ist. Ein negativer Wert zeigt, dass man eine zum Narzissten gegensätzliche Persönlichkeit hat. Ab einer Narzissmustendenz von 0,25 kann man von einer gewissen Ähnlichkeit mit einem waschechten Narzissten ausgehen. Ab 0,4 von einer recht hohen Ähnlichkeit. Auf der x-Achse ist das Alter der Probanden aufgeführt und die vielen blauen Punkte stellen jeweils eine Person dar.
Zur Linie im Diagramm existiert auch ein Steigungs- bzw. Gefällekoeffizient. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 89% liegt laut unserem Modell dieser zwischen -0,0006 und -0.0017, im Mittel bei -0,0011 (wir haben unsere Daten bayes-statistisch ausgewertet). Diese Zahlen erscheinen nicht nur sehr klein, sie sind auch sehr klein! Über einen Lebenszeitraum von 80 Jahren ändert sich also laut unseren Daten die Narzissmustendenz um nur 0,08. Den Unterschied im Lebensverlauf kann man sehr gut sehen, wenn man der Regressionsgerade im Diagramm von links nach rechts folgt. Die linke und rechte vertikale Achse sind identisch und dienen nur der Übersichtlichkeit.
Darüber hinaus sind im Diagramm zwei Schattenbereiche. Der dunkle Schattenbereich zeigt an wo unser Modell mit einer 89% Wahrscheinlichkeit den Mittelwert der Narzissmustendenz erwartet. Der dunkle Bereich wird mit steigendem Alter größer. Das Modell ist sich also weniger sicher, wo der Mittelwert liegen wird. Dies ist auf die geringere Stichprobengröße bei älteren Personen zurückzuführen.
Der helle Schattenbereich zeigt an, wo unser Modell 89% der aller Datenpunkte erwartet.
Wir können also nur einen minimalen Alterseffekt auf die Narzissmustendenz finden. Alles andere wäre auch recht verwunderlich, da sich die Persönlichkeit im Lebensverlauf nur leicht verändert.
Wir können also alle Unternehmer beruhigen, es kommt keine Narzissten-Welle auf sie zu!
Was sagen unsere Daten?
Uns liegen über 6.000 Persönlichkeitsprofile vor, anhand derer wir die Narzissmustendenz berechnet haben (Lyman & Widiger, 2001). Im Diagramm weiter unten ist der Einfluss des Alters auf die Narzissmustendenz abgebildet. Eingezeichnet ist zudem eine Regressionsgerade. Diese zeigt den Effekt des Alters auf den Narzissmuswert. Fällt die Linie, dann bedeutet dies, dass mit dem Alter die Narzissmustendenz sinkt. Steigt sie, heißt dies, dass die Narzissmustendenz mit dem Alter steigt. Das Regressionsmodel berücksichtigt außerdem das Geschlecht. Wie in der Abbildung zu sehen, ist die Linie nur leicht geneigt.
Unsere Narzissmustendenz auf der y-Achse beschreibt, wie ähnlich eine Person einem Narzissten ist. Ein negativer Wert zeigt, dass man eine zum Narzissten gegensätzliche Persönlichkeit hat. Ab einer Narzissmustendenz von 0,25 kann man von einer gewissen Ähnlichkeit mit einem waschechten Narzissten ausgehen. Ab 0,4 von einer recht hohen Ähnlichkeit. Auf der x-Achse ist das Alter der Probanden aufgeführt und die vielen blauen Punkte stellen jeweils eine Person dar.

Zur Linie im Diagramm existiert auch ein Steigungs- bzw. Gefällekoeffizient. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 89% liegt laut unserem Modell dieser zwischen -0,0006 und -0.0017, im Mittel bei -0,0011 (wir haben unsere Daten bayes-statistisch ausgewertet). Diese Zahlen erscheinen nicht nur sehr klein, sie sind auch sehr klein! Über einen Lebenszeitraum von 80 Jahren ändert sich also laut unseren Daten die Narzissmustendenz um nur 0,08. Den Unterschied im Lebensverlauf kann man sehr gut sehen, wenn man der Regressionsgerade im Diagramm von links nach rechts folgt. Die linke und rechte vertikale Achse sind identisch und dienen nur der Übersichtlichkeit.
Darüber hinaus sind im Diagramm zwei Schattenbereiche. Der dunkle Schattenbereich zeigt an wo unser Modell mit einer 89% Wahrscheinlichkeit den Mittelwert der Narzissmustendenz erwartet. Der dunkle Bereich wird mit steigendem Alter größer. Das Modell ist sich also weniger sicher, wo der Mittelwert liegen wird. Dies ist auf die geringere Stichprobengröße bei älteren Personen zurückzuführen.
Der helle Schattenbereich zeigt an, wo unser Modell 89% der aller Datenpunkte erwartet.
Wir können also nur einen minimalen Alterseffekt auf die Narzissmustendenz finden. Alles andere wäre auch recht verwunderlich, da sich die Persönlichkeit im Lebensverlauf nur leicht verändert.
Wir können also alle Unternehmer beruhigen, es kommt keine Narzissten-Welle auf sie zu!
Literaturverzeichnis
Literaturverzeichnis
Lyman, Donald R.; Widiger, Thomas A. (2001): Technical Report: How to Calculate the Intraclass Q-Correlation to Assess Similarity to the Lynam and Widiger (2001) Personality Disorder Prototypes. Online verfügbar unter https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=2ahUKEwiU3ZDe1fDgAhUS0qYKHV2_BLwQFjAAegQIBBAC&url=http%3A%2F%2Fwww1.psych.purdue.edu%2F~dlynam%2Finstructionsforric_1.doc&usg=AOvVaw0kVxZJ3jNgAwH6vUALApDX, zuletzt geprüft am 07.03.2019